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You never try

Die Empower Foundation bietet Sexarbeiterinnen* in Thailand alternative Lebensstrategien, um früher oder später einen anderen Weg einschlagen zu können, ohne dabei die Frauen zu missionieren. Die Foundation sieht die Sexarbeiterinnen* als Personen, die sich bewusst für Sexarbeit entschieden haben und ein autonomes, selbstbestimmtes Leben führen möchten. Die Stiftung wurde 1986 in Bangkok gegründet und hat die Ziele, sich für die Rechte der Sexarbeiterinnen* einzusetzen, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und insbesondere die Sexarbeit für die Arbeiterinnen* zu entkriminalisieren.

Die Empower Foundation eröffnet den Frauen neue Perspektiven, indem sie ihnen nicht als Opfer oder problematisierte Personen begegnet, sondern ihre vorhandenen Fähigkeiten, etwa aus früheren Berufen oder Ausbildungen, anerkennt, stärkt und ihre Weitergabe unterstützt. Gleichzeitig erleben die Frauen gegenseitige Unterstützung und Solidarität.

Es besteht die Möglichkeit innerhalb der Organisation einen staatlich anerkannten Schulabschluss nachzuholen. Das ist in Thailand einzigartig. Angeschlossen an die Empower Foundation gibt es seit 2006 eine Bar (Cando Bar), die von Sexarbeiterinnen* selbstverwaltet wird. Hier können sie in einem geschützten Raum arbeiten. Die Cando Bar geht als positives Beispiel voran und zeigt, dass es auch Bars geben kann in denen ein faires Arbeitsverhältnis besteht. Die Sexarbeiterinnen*, die ich in der Empower Foundation getroffen habe, sind mutige und verantwortungsbewusste Frauen, die Wege aus der Armut suchen. Neben ihrer Erwerbsarbeit, kümmern sie sich um den Haushalt und sind für ihre Familien da. Meistens unterstützen sie diese finanziell und/oder ermöglichen ihren Kindern ein Studium. 

Dennoch werden sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt und stehen am Rand der Gesellschaft. Obwohl sie Potenzial mitbringen, leben sie in Strukturen und Systemen, die ihnen kaum Raum zur Entfaltung lassen.